Viele haben ein romantisches Bild vor Augen: Ein Autor oder eine Autorin wacht auf, hat eine Idee und setzt sich von der Muse geküsst ans Laptop. Das Kopfkino läuft und man schreibt fröhlich mit. Vielleicht ist das bei manchen so.
Fun-Fact: In meinem Autorenleben gestaltet sich das tatsächlich anders.
Klar, auch ich wache mal mit neuen Romanideen auf und denke „yeah, das isses“. Und wenn ich dann ich die Geister, die ich rief, nicht mehr los werde, beginnt die Arbeit. Ich prüfe, ob die die Idee zu einem Roman von etwa vierhundert Seiten taugt, entwickle Figuren und eine grobe Handlung. Meist habe ich einen Anfang im Kopf und ein, zwei mögliche Enden. Dann startet die Recherche zum Setting. Nicht nur die die Figuren und die Handlung sollen spannend sein, sondern auch die Welt in der sie agieren.
Im besten Fall entwickelt sich alles zusammen. Trotzdem lasse ich mir, meinen Figuren und der Handlung noch viel Spielraum. Manche Wendungen entwickeln sich erst im kreativen Schreibprozess.
Jetzt lege ich los. Dann bin ich Regisseur, Schauspieler, Kameramann und Schneider zugleich.
Der Regisseur bereitet die Szene vor, der Schauspieler übernimmt die Rollen, der Kameramann nimmt auf. Und am Schluss kommt der Schneider, der den Szenen den letzten Schliff gibt.
So viele Jobs auf einmal zu übernehmen und dabei kreativ sein, ist verdammt viel Arbeit, aber auch eine verdammt schöne.